Anne in Sambia – Rundbrief Nr. 10
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Hallo Zusammen,

in diesem Rundbrief möchte ich euch ein bisschen in meinen Arbeitsalltag hineinnehmen. Dazu erzähle ich euch, wie im letzten Rundbrief angekündigt, von der Postkarten Aktion für Pateneltern und berichte genauer, was sich hinter der Study Hall verbirgt und wie sie sich seit ihrem Start im März entwickelt hat.

Außerdem komme ich im Juli nach Deutschland! 
Wann ich wo anzutreffen bin und von Life Trust berichten werden, erfahrt ihr am Ende dieses Rundbriefes.

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Eine der größten Veränderungen der letzten Monate war der Umzug meines Arbeitsplatzes. Bis vor Kurzem arbeitete ich überwiegend in den Büroräumen in der Innenstadt Kabwes. Diese zentrale Lage war für mich sehr praktisch: Unser Datenserver stand dort, das Internet war stabil, und ich hatte die nötige Ruhe zum Arbeiten. Außerdem bin ich häufig in der Stadt unterwegs, um unsere Patenkinder an ihren verschiedenen weiterführenden Schulen (Highschool, Klasse 10 bis 12) zu besuchen – da war ein Büro mitten in Kabwe einfach ideal.

In den letzten Jahren hat sich unsere Arbeit jedoch zunehmend ins Armenviertel Waya verlagert, wo auch unsere Life Trust Schule Waya liegt. Am Ende waren in unserem Innenstadtbüro nur noch die Finanz- und Administrationsmitarbeitenden, unser Sozialarbeiter für die Highschool-Schüler/-innen und ich. Die Entscheidung, den Standort zu wechseln, lag also nahe.

Im Januar eröffneten wir unseren neuen Kindergarten in Waya. Er ist auf drei Gruppen ausgelegt, aktuell läuft allerdings erst eine. Das bedeutet: Es gibt zurzeit noch freie Räume und einer davon ist nun mein neues Büro. Inzwischen stehen dort auch unser großer Kopierer, ein Wasserspender und die Kaffeemaschine. Entsprechend ist bei mir tagsüber immer wieder etwas los, weil Kolleginnen und Kollegen kurz vorbeischauen, um etwas auszudrucken oder sich mit Wasser oder Kaffee zu versorgen.

Ich genieße diese kleinen Begegnungen im Alltag sehr. Gleichzeitig habe ich begonnen, an manchen Tagen auch von zu Hause aus zu arbeiten – vor allem dann, wenn ich länger am Stück ungestört an etwas arbeiten möchte.

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Es macht mir große Freude, den Bereich der Patenschaften und die Kommunikation mit unseren Pateneltern kreativ weiterzuentwickeln. Im letzten Jahr habe ich vor allem den jährlichen Patenbrief, den alle Pateneltern mit aktuellen Informationen zu ihrem Patenkind zum Ende jedes Jahres erhalten, inhaltlich und gestalterisch überarbeitet.

In diesem Jahr haben wir erstmals etwas Neues ausprobiert: Pateneltern bekamen im April oder Mai zusätzlich eine handgeschriebene Postkarte mit einer kleinen Botschaft oder einem selbstgemalten Bild ihres Patenkindes. Die Kinder waren begeistert und konnten es kaum glauben, als sie erfuhren, dass ihre Karte tatsächlich nach Deutschland geschickt werden soll. Für viele war es etwas ganz Besonderes, sich auf diese Weise mitteilen zu können.

Bei inzwischen fast 700 Patenkindern an 20 verschiedenen Schulen war die Planung und Umsetzung dieser Aktion allerdings gar nicht so einfach. Wie lassen sich Kind, Postkarte und Pateneltern eindeutig zuordnen? Wie versehen wir die Postkarten möglichst effizient mit Adressen und Porto? Und wie können wir Kinder an unserer Partnerschule Through The Roof, die zum Teil schwerbehindert sind, beim Gestalten der Karten sinnvoll unterstützen?

Eine große Hilfe bei all diesen Fragen waren mir Pia (Foto rechts) und Lea (Foto links). Beide leisten derzeit einen Internationalen Jugendfreiwilligendienst bei Life Trust und unterstützen mich ein paar Tage in der Woche im Patenschaftsbereich. 

Gerade weil die Vorbereitungen rund um die Postkarten so aufwendig waren, war es umso schöner, am Ende jede einzelne Karte durchzusehen, zu übersetzen – und dabei über manche Sätze oder Zeichnungen zu staunen oder auch zu schmunzeln.

Sollten unter den Leserinnen und Lesern dieses Rundbriefs Pateneltern sein, die ihre Karte bereits erhalten haben: Ich freue mich sehr über Rückmeldungen!

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Wie bereits in den letzten Rundbriefen erwähnt, koordiniere ich seit März ein neues Projekt namens Study Hall. Dieses Programm ermöglicht es unseren Highschool-Schülerinnen und -Schülern, am Wochenende die große Essenshalle unserer Schule als ruhigen Lernort zu nutzen.

Der Hintergrund: Viele unserer Jugendlichen berichten schon seit Langem, dass es ihnen zu Hause schwerfällt zu lernen. Nur die wenigsten haben einen eigenen (Schreib-)Tisch oder ein ruhiges Zimmer. An unserer Schule hingegen gibt es am Wochenende in der Regel kein reguläres Programm – die Essenshalle steht also leer, ist ruhig, mit Tischen, Bänken, Toiletten und Wasser ausgestattet. Genau diese Rahmenbedingungen machten sie zum idealen Ort für die Study Hall, die wir zunächst testweise einführten.

Schon nach wenigen Wochen hatte es sich herumgesprochen und die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse fragten, ob auch sie zum Lernen kommen dürften. Natürlich sagten wir Ja. Inzwischen nutzen sie das Angebot sogar noch häufiger als die älteren Highschool-Schüler/-innen.

Letzte Woche konnten wir einen weiteren Schritt gehen: Wir stellten eine Kiste mit Schulbüchern bereit, die während des Lernens in der Halle genutzt werden können. Dieser kleine Bücherbestand ist nicht nur eine praktische Ergänzung, sondern auch ein erster Schritt in Richtung eines größeren Zukunft-Traums – einer eigenen Bibliothek in Waya. Mit der Bücherkiste sammeln wir nun erste Erfahrungen, die uns auf diesem Weg helfen können.

Das Study-Hall-Team besteht aus Shadrick, Richard und mir. Shadrick und Richard arbeiten eigentlich im Landwirtschaftsbereich Life Trusts, verdienen sich in der Study Hall aber ein zusätzliches Einkommen. Richard betreut diese samstags, Shadrick sonntags – jeweils am anderen Tag besuchen sie ihre Gemeinden. Ihre Aufgaben umfassen die Beaufsichtigung der Lernenden, das Führen einer Anwesenheitsliste, die Ausgabe der Bücher und die Kontrolle, dass diese auch zurückgegeben werden.

Ich selbst übernehme organisatorische Aufgaben: Ich drucke die nötigen Listen und Ausweise für die Schüler/-innen, entwickle neue Ideen und kümmere mich um besondere Situationen, die an den Wochenenden auftreten. In den ersten drei Wochenenden war ich teilweise den ganzen Tag vor Ort, habe aber bald gemerkt, dass ich meine reguläre Arbeitswoche von Montag bis Freitag beibehalten möchte. Jetzt schaue ich nur noch gelegentlich vorbei, um mich auf dem Laufenden zu halten.

Ich bin sehr gespannt, wie sich die Study Hall in den kommenden Monaten und Jahren weiterentwickeln wird!

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Wie schon im Februar 2024 möchte ich euch auch in diesem Jahr wieder persönlich besuchen, um euch von aktuellen Entwicklungen bei Life Trust zu berichten und für eure Fragen zur Verfügung zu stehen. Ich freue mich darauf, viele bekannte Gesichter zu sehen und neue Kontakte zu knüpfen!

Hier sind die Termine und Orte, an denen ihr mich antreffen könnt:

20. Juli // 10:30 Uhr // Gottesdienst LKG Verden

20. Juli // 17:00 Uhr // Gottesdienst LKG Nienburg

24. Juli // 20:00 Uhr // Bibelstunde EG Delmenhorst

„Und wann ist sie in der EG Oldenburg?“ – dafür habe ich eine besondere Nachricht! Am 21. September erwartet euch dort ein ganz besonderer Gast:

Dieter Stiefelhagen war viele Jahre Geschäftsführer des Mülheimer Verbandes und ist seit Jahrzehnten eng mit der Arbeit von Life Trust in Kabwe verbunden. Auch aktuell ist er Teil der für uns zuständigen Sambia-Kommission und spielt eine zentrale Rolle bei den strategischen Entwicklungen von Life Trust. Außerdem war Dieter derjenige, der mich als neue Leiterin des Patenschaftsbereichs „rekrutiert“ hat.

Ich kann euch seinen Besuch wärmstens empfehlen – es ist eine tolle Gelegenheit, Life Trust und unsere Arbeit in Sambia einmal aus einer anderen Perspektive kennenzulernen!

Bitte betet …

… um Gesundheit für unsere Mitarbeitenden und die Kinder – gerade ist hier "Erkältungszeit".

… mehr Menschen, die bereit sind, die Kinder aus unserem Kindergarten mit einer Patenschaft zu unterstützten. 

… ein weiterhin gutes Einleben für mich in meinem neuen Büro in Waya und dass ich eine sinnvolle Balance finde zwischen in Waya arbeiten und zuhause arbeiten.

… ein gutes Gespür und Ideen dafür, in welche Richtung sich die Study Hall entwickeln soll. 

Vielen Dank für jedes einzelne Gebet!

Mein Arbeitsverhältnis beim Mülheimer Verband für die Missionsorganisation Life Trust startete im April 2023 und ist zu 100 % durch Spenden finanziert. Deshalb bin ich von Herzen dankbar für jede finanzielle Unterstützung. Danke für jede einzelne Spende und für jeden Dauerauftrag, der mir Sicherheit gibt.

Kontoinhaber: Mülheimer Verband
Bank: Spar- und Kreditbank Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden
IBAN: DE90 5009 2100 0001 6208 00
BIC: GENODE51BH2 
Verwendungszweck: "Spende Sambia Allgemein – Anne Voss"

Für eine Spendenbescheinigung, von der Steuer absetzbar, schreibe deinen Namen und deine Adresse mit in den Verwendungszweck!

Weitere Spendenoptionen für meine Stelle

Anne Voß, Life Trust Sambia 

2 Mulungushi Street, Kabwe, Sambia

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