Wie bereits in den letzten Rundbriefen erwähnt, koordiniere ich seit März ein neues Projekt namens Study Hall. Dieses Programm ermöglicht es unseren Highschool-Schülerinnen und -Schülern, am Wochenende die große Essenshalle unserer Schule als ruhigen Lernort zu nutzen.
Der Hintergrund: Viele unserer Jugendlichen berichten schon seit Langem, dass es ihnen zu Hause schwerfällt zu lernen. Nur die wenigsten haben einen eigenen (Schreib-)Tisch oder ein ruhiges Zimmer. An unserer Schule hingegen gibt es am Wochenende in der Regel kein reguläres Programm – die Essenshalle steht also leer, ist ruhig, mit Tischen, Bänken, Toiletten und Wasser ausgestattet. Genau diese Rahmenbedingungen machten sie zum idealen Ort für die Study Hall, die wir zunächst testweise einführten.
Schon nach wenigen Wochen hatte es sich herumgesprochen und die Schülerinnen und Schüler der 9. Klasse fragten, ob auch sie zum Lernen kommen dürften. Natürlich sagten wir Ja. Inzwischen nutzen sie das Angebot sogar noch häufiger als die älteren Highschool-Schüler/-innen.
Letzte Woche konnten wir einen weiteren Schritt gehen: Wir stellten eine Kiste mit Schulbüchern bereit, die während des Lernens in der Halle genutzt werden können. Dieser kleine Bücherbestand ist nicht nur eine praktische Ergänzung, sondern auch ein erster Schritt in Richtung eines größeren Zukunft-Traums – einer eigenen Bibliothek in Waya. Mit der Bücherkiste sammeln wir nun erste Erfahrungen, die uns auf diesem Weg helfen können.
Das Study-Hall-Team besteht aus Shadrick, Richard und mir. Shadrick und Richard arbeiten eigentlich im Landwirtschaftsbereich Life Trusts, verdienen sich in der Study Hall aber ein zusätzliches Einkommen. Richard betreut diese samstags, Shadrick sonntags – jeweils am anderen Tag besuchen sie ihre Gemeinden. Ihre Aufgaben umfassen die Beaufsichtigung der Lernenden, das Führen einer Anwesenheitsliste, die Ausgabe der Bücher und die Kontrolle, dass diese auch zurückgegeben werden.
Ich selbst übernehme organisatorische Aufgaben: Ich drucke die nötigen Listen und Ausweise für die Schüler/-innen, entwickle neue Ideen und kümmere mich um besondere Situationen, die an den Wochenenden auftreten. In den ersten drei Wochenenden war ich teilweise den ganzen Tag vor Ort, habe aber bald gemerkt, dass ich meine reguläre Arbeitswoche von Montag bis Freitag beibehalten möchte. Jetzt schaue ich nur noch gelegentlich vorbei, um mich auf dem Laufenden zu halten.
Ich bin sehr gespannt, wie sich die Study Hall in den kommenden Monaten und Jahren weiterentwickeln wird!
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